Pustekuchen

"Der Ausruf Pustekuchen bedeutet so viel wie von wegen. Man drückt damit je nach Zusammenhang aus, dass jemand etwas nicht bekommt, was er gerne hätte, oder mit seiner Meinung falschliegt."

 

(Quelle Wikipedia)

Passt.

Im doppelten Sinne sogar.

Denn wenn ich etwas wirklich gerne hätte, dann wäre das Puste. Man sollte meinen, so'n bisschen Atem wär kein Ding.

Aber: Pustekuchen!

Es hat wohl auch mit der Schwerkraft zu tun, die meine nicht vorhandenen Muskeln, allen voran, die der Atmung, zu Boden zieht.

Also, allen voran vielleicht nicht, denn da gibt es ja noch ne Menge Muskeln, die noch weniger vorhanden sind. Aber es ist ungleich unangenehmer, nicht tief einatmen zu können, als z.B. ein Bein nicht heben zu können.

Und das eine ist, seien wir ehrlich, auch nicht sooo lebensbedrohlich.

Das andere könnte es werden.

Aber das ist ja der Spaß an der Krankheit. Man ist fast schon froh, wenn man nur "nicht laufen" kann. Bei "nicht atmen" wird's brenzlig. Und da darf ich nun mitspielen. Yeah!

 

Sitze ich aufrecht, drückt alles auf den Brustkorb und ich kämpfe gegen Tonnen an, die mich daran hindern, ihn zu weiten um Luft zu holen.

Dem Himmel sei Dank, dass ich meinen Panzer habe. Der ermöglicht mir mit Sitzkantelung, Liegefunktion und allen möglichen Verstellmöglichkeiten ein Liege-Sitzen, das das Atmen erleichtert. Denn sobald ich nach hinten angelehnt sein kann, wird wieder schick durchgeschnauft.

Hat mein Klo leider nicht, so 'n tolles Feature. Der Duschrolli ebenfalls nicht.

So begab es sich, dass ich der armen Kraft vom Pflegedienst vorgestern fast aus den Latschen gekippt wäre, weil unter der Dusche die Luft ganz gemein knapp wurde.

Waterboarding mal anders.

 

Ätzend!

 

 

Hinzu kommt ja noch, dass man die Situation nicht mal eben verändern kann. Sitze ich im Duschrolli und die Luft wird eng, stehe ich nicht mal eben auf und geh rüber in den E-Rolli um mich darin lang zu machen. Ich begnüge mich mit Luft schnappen. Und mit abgehackten Befehlen, die den Ernst der Lage widerspiegeln. Denn wer mich kennt weiß, dass ich so nur bin, wenn ich auf Reserve laufe.

Laufe. Haha.

Ist einer meiner Männer in der Nähe, kann er mich hochheben und auf meinen Rettungsstuhl hieven.

Sind nur Mädels um mich rum. Pech.

Dann muss der Lifter bemüht werden. Und das dauert halt. Auch wenn ich den besten Lifter ever mein Eigen nennen darf.

Aber zaubern kann auch er nicht.

Schad.

 

Aber so bekommt doch wenigstens die Krankenkasse mal wieder was zu tun. 🙄

Auf dem Wunschzettel stehst nun ein Duschrolli mit Sitzkantelung. So kann ich mich auch beim Duschen entspannt zurück lehnen.

Und Ende Januar gehts für drei Tage ins Krankenhaus.

Schlaflabor.

Das werde ich dann wahrscheinlich mit einer Atemmaske verlassen. Um dann hoffentlich wieder entspannter durchschnaufen können.

 

Und für den nächsten Geburtstag:

Auf Pustekuchen werde ich verzichten. Ich nehm nen Glückskeks. 😊




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