Schon wieder fast rum, das Jahr...
Da muss man doch immer zurückblicken, oder?
Wenn man das vorhat, sollte man sich am besten Notizen machen, damit man auch nix vergisst.
Oder so machen wie ich.
Einfach aufschreiben, was einem einfällt.
Was fehlt, war wohl nicht so wichtig. 😉
Mir fällt als erstes ein, dass ich, statistisch gesehen, nun schon tot bin. Als ich im April 2014 die Diagnose ALS vor den Latz geknallt bekam, verbunden mit der Lebenserwartung von 2-5 Jahren, habe ich hochgerechnet und bin auf den Dezember 2018 gestoßen.
Den habe ich, wie ihr, die dies lest, nun nahezu überlebt.
Kein Grund großkotzig zu werden. Eher demütig und dankbar.
Dafür, dass es mir immer noch relativ gut geht.
Dafür, dass die Krankheit sich zwar immer mehr holt, das aber langsam, sodass wir uns meistens auf neue Umstände einstellen können und nicht überrumpelt werden.
Dafür, dass ich in einem Land lebe, wo die Mitgliedschaft in einer Krankenkasse Pflicht ist.
Dankbar dafür, dass ich Mitglied bei einer Krankenkasse geworden bin, die mir noch nicht ein Hilfsmittel abgelehnt hat. Manchmal erst im zweiten, dritten, vierten Step, aber schlussendlich kam das OK. Danke dafür, liebe Techniker!
Dankbar für meine grandiose Familie!
Thompson, der immer Rufbereitschaft hat und nie klagt, der schulterzuckend sagt, dass es ist wie es ist und wir halt das Beste draus machen.
Jackelinski, die die Sorgende in der Familie ist. Sich kümmert und hilft wo es nötig ist. Sie ist immer am Start, wenn die Männer keinen Bock haben mich zu begleiten. Konzerte, Spaziergänge, Musicals, Comedy, Museen. Nicht immer ihr Geschmack, aber mit Feuereifer dabei. Mit ihr macht es einfach Spaß unterwegs zu sein. Aber auch überall sonst ist sie Hilfe und Unterstützung. Von Bett bis Bad.
Pascallo, der ruhige Vertreter, der auf Grund dessen nicht immer auffällt. Auf ihn kann ich mich ebenfalls 100% verlassen. Er ist da wenn er es verspricht und tut, was er zugesagt hat. Und Vieles ohne großes Aufhebens und Trara. Auf seine unnachahmliche Art, die ich unglaublich an ihm mag.
Was allen drei gemein ist, ist ihr Humor. Verbringe nie einen Tag ohne gelacht zu haben!
Wenn sie um mich sind, geschieht das nicht!
Danke dafür!
Danke für viele Schicksalhafte Wendungen, die mir z.B. beizeiten das persönliche Budget und somit Assistenten ermöglicht haben.
Zufälle, die mich zu passenden Hilfsmittel geführt haben.
Die mir ein tolles Assistententeam beschert haben. Denn keine meiner tollen Mädels ist auf herkömmlichem Weg bei mir gelandet. Umso schöner, dass sie da sind!
Danke für meine Seelenhunde Cindy und Winston. Letzterer ist auf Grund meiner Bestellung beim Universum "geliefert" worden und übertrifft meine kühnsten Erwartungen jeden Tag ein wenig mehr.
Danke für enge und ferne freundschaftliche Beziehungen, für eine tolle Nachbarschaft und helfende Hände wann immer ich sie brauche.
Danke, danke für eure große Spendenbereitschaft, die mir Winstons Ausbildung ermöglicht!
Ich bin noch immer platt und freue mich riesig darüber!
Danke für die Übernahme von Ausbildungs-Rechnungen in Höhe von 1.000,- Euro von dem Verein "alle lieben Schmidt e.V." und der Möglichkeit, Teil eurer diesjährigen Weihnachtsfeier gewesen zu sein und eine Menge toller Menschen kennengelernt zu haben. Allen voran Bruno, dessen Film "Alle lieben Schmidt" absolut empfehlenswert ist!
Danke für ein wunderschönes Zuhause, warm, gemütlich und voller Leben und Liebe.
All das und Vieles mehr wünsche ich Euch!
Bleibt oder werdet gesund, haltet die Ohren steif und werft die Flinte nicht ins Korn.
Habt ein schönes Weihnachtsfest und ein gesundes, glückliches neues Jahr voller Glück und Zufriedenheit!
Schön, dass es Euch gibt!
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