Sie wachsen zusammen.
Na also!
Nach einer Woche Maulkorb durfte Cindy am Samstag ihre zweite Chance nutzen.
Der Maulkorb kam ab, verbunden mit unserer strengen Ermahnung, nun den Winni in Ruhe zu lassen.
Und scheinbar hatte es Erfolg.
Ich will es ja nicht beschreien, aber nun ist Tag 5 nahezu vorbei und es gab bisher keinerlei Zwischenfälle.
Sollte es das gewesen sein? Ich würde es mir sehr wünschen!
Über Tag sind die beiden immer noch jeder in seiner Ecke, aber wenn ich z.B. mit Winston übe und Cindy dazu kommt, ist das kein Problem mehr.
Ihr werfe ich auch immer mal ein Leckerli hin und dann sucht sie es und ist gut beschäftigt.
Draußen fällt mir auf, dass Cindy durch Winston viel agiler geworden ist.
Wir sind, dem Wetter entsprechend, so gut wie täglich an der Niers unterwegs.
Ist Gerhard da, fahren wir mit Bruno z.B. nach Schloß Rheydt. Hier gibt es einen großen Weiher, in dem Winston liebend gerne schwimmt. Oder wir fahren in den Bungtwald. Ganz viele Wasserläufe, flaches Ufer.
Bin ich alleine, fahre ich mit Winston links und Cindy rechts am E-Rolli gemütlich ebenfalls an die Niers.
Denn sie ist gar nicht so weit weg von unserem Zuhause. Wir sind dann etwas weiter Flussabwärts. Den Weg schafft man selbst an heißen Sommertagen problemlos, wenn man ihn auf den späten Nachmittag verschiebt.
Denn dann sind auch die Straßen, die leider unvermeidbar sind, meist wenigstens auf einer Seite schon schattig, sodass die armen Hundepfoten nicht zu sehr dem heißen Asphalt ausgeliefert sind. Wir sind Schattenspringer bis wir an der Niers landen.
Und hier ist Schatten und Kühle. Wunderbar!
Cindy hat sich tatsächlich verändert.
Vor Winstons Ankunft bin ich mit ihr überhaupt nicht mehr so weit unterwegs gewesen. Denn es war egal, ob wir auf dem Weg entlang der Niers, oder auf einem Feldweg in der Nachbarschaft unterwegs waren.
Sie trottete immer neben mir her.
Nun hüpft sie ebenfalls die Böschung runter und schaut, ob es flach genug ist, um hinein zu waten. Madam würde ja niemals springen. Und mehr als bis zum Knie bitte auch nicht ins Wasser. Was ich aber auch begrüße, denn dann kann ich sicher sein, dass sie es auch wieder ans Ufer schafft und nicht an der steilen Böschung scheitert.
So süß, wenn sie mit hocherhobenem Schwänzchen runter wackelt, schaut, mal eine Pfote ins Wasser tippt, mal was trinkt und dann wieder hochgehüpft kommt.
Breit grinsend, wie ich finde.
War Winston schon vor ihr im Wasser (er macht da kurzen Prozess. Hüpf. Drin. Raus kommt man immer.), springt er teilweise über sie hinweg, wenn er das Ufer hoch läuft und tropft sie dabei voll. Oder er läuft neben ihr her und schüttelt sich.
Dusche für Cindy. 😂
Sie schaut dann wie eine alte Nachbarin, der die Nachbarskinder zu ungestüm sind. Schüttelt sich ebenfalls und weiter gehts.
Kein Gemecker.
Nette Omi.
Ist er auf dem Weg und sieht, dass sie sich aufmacht, die Fluten zu erkunden, läuft er schnuppernd und wedelnd hinter ihr her und schaut, was sie macht. Da ihm "Pfötchen ins Wasser tippen" nicht ganz ausreicht, überholt er sie unten und springt rein. Und auch er grinst breit.
So schön!
Und so haben beide was davon.
Der eine kann rennen, schwimmen und (manchmal) Hunde treffen (ich bin immer überrascht, wie leer die Wege sind. Wenig Menschen, noch weniger Menschen mit Hunden. Wo sind die alle?)
Die andere kann gemächlich neben mir herwackeln, mal links und rechts schauen, es aber im Ganzen gemütlicher angehen.
Und so laufen/rollen wir auf der einen Seite die Niers hinauf, bis zu einer Brücke, wechseln das Ufer und dann gehts auf der anderen Seite die Niers wieder hinab.
Eine schöne Runde.
Zurück heißt es dann wieder an die Leine und im Cindy-Tempo Heim. Das ist aber gar nicht schlimm, denn gerannt wurde schließlich genug.
Darum nehme ich, wenn ich mit beiden unterwegs bin, auch lieber den Panzer.
Den kann auch ein Winston nicht umreißen und schneller als 6km/h sind wir eh nicht.
Zuhause angekommen gibts dann noch eine Knabberei.
Der jeweiligen Größe entsprechend.
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