Und wir haben schon eine Menge erlebt.
Wir waren 2x beim Alltagstraining bei Daniela.
Beim ersten Mal wurde "Bleib" geübt. Das kann Winston wunderbar. Und es wurde probiert, aus einer gewissen Entfernung Kommandos umsetzen zu lassen. Nun. Da ist noch Luft nach oben. 😉
Er saß und blieb fröhlich vor sich hin.
Auf einer Distanz von ca. 3m gab ich das Kommando "Platz". Auch das klappte. Nach 2-3x sagen. Also lag er nun.
Probiert mal, einen Hund aus dem "Platz" zurück ins "Sitz" zu bringen. Gar nicht so einfach.
So hatten wir doch wieder was, was wir üben konnten. Das haben wir in der vergangenen Woche auch getan.
Und nun kann er es. Kluger Junge!
Eine Unterrichtsstunde dauert 45 Minuten. Wie in der Schule. Bei beiden Malen waren wir drei Hunde-Menschen-Gespanne.
So konnte jeder die Aufgaben, die gestellt wurden, gut ausprobieren, ohne dass man zu lange warten musste.
Gestern dann war Apportieren gefragt.
Nun gut. Was soll ich sagen.
Retriever halt. Das steckt ihm im Blut.
Zuhause trägt er meine 500ml-Plastik-Wasserflasche, bringt mir Socken und Hausschuhe, manchmal auch ungefragt, und hebt alles auf, was auf dem Boden liegt. Auf Geheiß hin und auch wenn ihm danach ist.
Nur das Abgeben müssen wir aber noch etwas üben. Nicht, dass er nicht loslassen würde.
Nein.
Aber ich bin halt kein normaler Mensch (haha, nee, das is nix Neues!). Ich stehe nicht, ich sitze neben ihm und ich kann meine Arme nicht hoch heben. Kraft habe ich darin auch nicht so dolle. Das bedeutet, ich kann ihm nichts aus dem Maul nehmen, wenn er sich auch nur wenig wegdreht.
Das Abgeben sieht im Moment noch so aus, dass er sich brav neben mich setzt, das, was er trägt auch fein hält, aber in dem Moment, wo ich es nehmen möchte, den Kopf etwas runter beugt. Und so aus meinem Greif-Radius verschwindet.
Anfangs habe ich noch versucht, hinter ihm her zu greifen. Aber das hatte nur zur Folge, dass er den Kopf noch weiter senkte.
Nun sitze ich einfach da, sage "Gib" und halte meine Hand dorthin, wo ich das Teil annehmen möchte.
Es dauert natürlich etwas, aber dann versucht er, indem er den Kopf hebt und neigt, in die Nähe meiner Hand zu kommen.
Schließlich will er das Ding ja irgendwann mal loswerden, ne?
Ich denke, da jeder Gesunde seinem Hund entgegen kommen kann, um das Gebrachte zu greifen, ist er es so überhaupt nicht gewohnt. Und es ist für ihn so schwieriger. Denn er sieht vielleicht noch nicht mal wo meine Hand ist. Kenne jetzt den Blickradius von Hundeaugen nicht, aber das Maul ist lang und die Hand ist irgendwo darunter.
Mit einigem Winston-Kopf-auf-ab-zur-Seite kann ich das Teil dann irgendwann doch fassen.
Und es wird immer besser. Es ist halt eine Frage von Geduld und dem Aushalten, dass er etwas braucht um ans Ziel zu kommen. Auf beiden Seiten. 😉
Das Apportieren von geworfenen Dingen, Ball, Tau, Gummistock, etc. ist für ihn Pille-Palle. Gähn.
In der gestrigen Stunde wurde geübt, dass die Hunde sitzen bleiben wenn das Apportel fliegt und es erst auf Zuruf holen. Und wir haben es so abgelegt, dass es in einem Dreieck von Hund und Halter liegt. Um zum Halter zu kommen, muss Hundi an dem Gegenstand vorbei gehen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Es wird umso schwieriger, je grader die Linie wird.
Winston hat das schon sehr gut gemacht. Auf Zuruf kam er erst zu mir und holte das Tau dann. Nun übe ich, den Winkel zu verkleinern, sodass er irgendwann am Tau vorbeiläuft ohne es aufzunehmen wenn ich ihn zu mir rufe. Da er ein kluger Junge ist, wird das nicht lange dauern.
Das "rum" klappt mittlerweile auch wunderbar. Genauso wie das Laufen auf der rechten Seite des Rollis.
Klickern tun wir auch. Er hat's nur nicht so mit ausprobieren.
Verstanden: Targetstab oder den Klebezettel mit der Nase berühren, Klick, Leckerchen.
Meine Idee: Bleib mit der Nase am Target bis es klickt, dann Leckerchen.
Darum klicke ich nicht wenn er nur stupst.
Winston: "Häh? Klickt nicht. Kaputt? Stupse ich halt nochmal.
Hm. klickt noch immer nicht. Tja. Wohl kaputt."
Denkt es und...
...legt sich hin. 😂
Das ist es dann zum Thema.
Soll ja Hunde geben, die das ein oder andere anbieten und so auf das gewünschte Verhalten kommen.
Dazu gehört er definitiv nicht. Aber wir schaffen das schon noch irgendwie.
Denn der Sinn dahinter ist, dass er lange genug drückt und so z.B. eine Türe bewegen lernt.
Rückruf klappt auch immer besser.
Leberwurst aus der Tube sei Dank.
Kam er sonst auf mein Rufen hin mehr oder weniger schnell, je nachdem, was es noch so Interessantes auf dem Weg zurück zu mir zu entdecken gab, kommt er nun auf direktem Weg angelaufen.
Und genießt die leckere Belohnung.
Manche Dinge ändern sich halt nie. Das hat schon bei Cindy geklappt. 😇
Schönes Stichwort. Cindy.
Nach wie vor der Schrecken der Straße. Aber auch entspannter geworden mit Winston. Beim Spazieren laufen sie nebeneinander, ohne Probleme. Auch zu Hause sind sie manchmal ganz eng beieinander, nix passiert. Dann aber ist es plötzlich wieder zuviel und, schwupps, hat sie ihn beim Schlafittchen. Doch mittlerweile wehrt er sich und meckert zurück. Und auf den Schoss will er dann auch nicht mehr. ;-)
Ich denke, es wird. Kommt Zeit, kommt Beruhigung. Cindy ist halt kein einfacher Hund. Aber ein älteres Dämchen darf auch mal komisch sein. Und dass sie das ist, daran besteht kein Zweifel. Also, älter, nicht komisch. Obwohl, doch, das auch. Na, egal.
Jeeedenfalls: Sie schäft viel, geht langsamer und auch weniger, und wird langsam grau. Grande Dame Cindy. Die Beste!
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Petra Zuhause (Samstag, 16 Juni 2018 22:08)
Sooo toll beschrieben!!!!