Sandmandala

Aus Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sandbild

"Im tibetischen Buddhismus werden detailreiche Sandmandalas geschaffen. Diese werden rituell wieder zerstört, um die Vergänglichkeit des Seins zu symbolisieren. Zuerst wird mit Bleistift den Grundriss für das Mandala gezeichnet. Dann wird mit einem sandgefüllten Metallröhrchen puderfeiner, gefärbter Sand entlang der vorgezeichneten Linien gestreut. Das Betrachten eines Mandalas soll gegen die drei Geistesgifte Gier, Hass und Verblendung wirken, vor allem wird es aber zur Unterstützung der Meditation verwendet. In einem abschließenden Ritual wird das Sandmandala zusammengefegt und in einem Gefäß gesammelt. Der bunte Sand wird daraufhin in ein fließendes Gewässer geschüttet oder dem Wind übergeben."

Das erste Mal hatte ich in einer Folge der amerikanischen Serie "House of Cards" die Erstellung eines solchen Sandmandalas gesehen. Und konnte nicht glauben, dass es nach tagelanger Herstellung einfach wieder zusammen gefegt wird. Und "tschüß!"

Ganz weit weg von unserem Denken, oder? Soviel Mühe und dann nicht konservieren und der Nachwelt erhalten? Nein, denn der Weg ist das Ziel. Und selbst das konservierteste Mandala wird irgendwann aufgelöst. Die Zeit zerstört alles. Und das haben sie verstanden. Darum genießen sie das Tun und das Erschaffen und akzeptieren, dass nichts für die Ewigkeit ist. Grandios.

Als ich dann in der Zeitung las, dass ein solches Mandala hier in Mönchengladbach erstellt werden soll, wollte ich das unbedingt sehen!

Am 18.10.17 startete ich meinen ersten Versuch. Ich hatte schon so ein komisches Gefühl, aber ich wollte es wenigstens versuchen. So bin ich mit Panzer und Bruno in die Stadt gefahren. Cindy hatte ich auch mit um anschließend mit ihr noch eine Runde zu drehen. Mein Gefühl trog mich leider nicht. Die Kirche war nur durch eine hohe Stufe zu betreten, die ich leider nicht überwinden konnte. Einer der Mönche meinte, er könne mit Hilfe sicherlich meinen Panzer hochheben. Aber das war unmöglich. So verabschiedete ich mich enttäuscht und zog von dannen um die Hunderunde zu machen.

Bilder davon gibt es hier:

Doch kampflos wollte ich mich dem Schicksal nicht hingeben. So schrieb ich über die Facebook-Seite die Kirche an und schilderte, dass ich es nicht geschafft hatte hinein zu gelangen und sehr enttäuscht darüber sei. Die Antwort kam prompt und mit ihr eine Entschuldigung, dass sie nicht barrierefrei sind. Und die Frage, ob wir es vielleicht nochmal versuchen sollten. 

So schlug ich vor, dass ich am nächsten Tag mit dem Aktivrolli einen weiteren Versuch wagen würde. Aber Hilfe benötige, weil ich die Steigungen, die rund um die Kirche sind, nicht alleine bewältigen kann. Wir verabredeten uns für 12 Uhr und mein Gegenüber im Messenger versprach mir zu helfen. Klasse!

So schlug ich am Donnerstag erneut auf. Ein Parkplatz war schnell gefunden und der nette Herr, mit dem ich geschrieben  hatte, hatte wohl schon Ausschau nach mir gehalten, denn kaum stand Bruno, war er auch schon da. Wir begrüßten uns, ich stieg aus und dann half er mir in die Kirche.

Und was soll ich sagen... es war mehr als beeindruckend. Die Mönche saßen im hinteren Teil der Kirche um eine Fläche auf dem Boden und leise Meditationsmusik war zu hören.

Es war eine Stimmung in diesem Raum, die mich sofort in ihren Bann zog, es ging ein Friede von diesen Menschen aus, den ich körperlich spüren konnte. 

Ich konnte ganz nah ran fahren und mir alles aus nächster Nähe ansehen. Einfach nur sitzen und zusehen und sich gefangen nehmen lassen vom Moment. Und staunen.

Der Mönch, der am Tag zuvor helfen wollte, war auch da und freute sich, mich zu sehen. Und ich mich, ihn zu sehen. :-)

Ich durfte Bilder und Videos machen, die ich Euch gerne zeigen möchte. 

Da ich leider immer etwas wacklig bin, sind sie entsprechend unscharf, aber ich denke, für das Wesentliche reicht es. :-)

Nach einer dreiviertel Stunde, die wie im Flug vergangen war, brachte mich der nette Herr wieder zurück zu Bruno, versprach mir, dass er sich nochmal wegen einer mobilen Rampe umhören wollte und dann verabschiedeten wir uns. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er dazu beigetragen hat, dass ich dieses Erlebnis haben konnte!

Ich darf euch sehr empfehlen, wenn ihr mal von der Erstellung eines solchen Sandmandalas in Eurer Nähe hört, lasst es euch nicht entgehen!




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