Hildi is Schuld.
Die hat damit angefangen.
"Schaff dir doch ein Handbike an. Dann können wir auch mal zusammen fahren." "Nein. Nicht mein Ding."
... "Also, ich finde, du solltest echt mal über ein Handbike nachdenken." "Nein, never ever."
... "Wenn du ein Handbike hättest, könnten wir mal zusammen fahren." "Grmpf"
Aber den Ausschlag dazu, dass ich meine Meinung zu einem Handbike geändert habe, hat ihr Satz gegeben, dass sie mich bei einer Radtour mit dem Rolli vorne auf ein E-Bike setzen wollte um mich so durch die Gegend kutschieren.
Ey, noch dreimal mehr never ever! Ich glaub ich spinne!
Wer kann sich vorstellen, dass ich mich so durch die Gegend fahren lasse?
Ich hoffe niemand.
So waren Hildes Handbike-Saatkörner irgendwie doch auf eine Krume fruchtbaren Bodens gefallen und mir begann der Gedanke daran zu gefallen. Ich schaute mich im Internet um, versuchte herauszufinden welche Bikes in Frage kamen und sprach mit meinem Sani-Mann. Dessen beste Kundin ich mittlerweile bin, glaube ich. ;-)
Zufällig hatte eine Rolli-Fahrerin, die ich bei FB kenne, ebenfalls grade mehrere Bikes erprobt, so konnte ich auch von ihr Wissen abgreifen.
Da ich ein Schwächling bin, war klar, dass das Bike eine Elektro-Unterstützung haben sollte.
Mein Sani-Mann riet mir zu einem Speedy Versatio. Die andere Rolli-Fahrerin hatte sich übrigens auch dafür entschieden. Es soll am einfachsten anzukoppeln sein.
Ein Zuggerät (gleiche Technik, nur wird man damit nur elektrisch bewegt) von einer anderen Firma hatte ich ja schon mal ausprobiert. Aber sich nur blöde Ziehen lassen, das war mir zuwenig. Blöde gefahren werde ich ja schon mit dem Panzer.
Dass die Dinger schwer sind, ist klar, so ein Akku und all das andere wiegt ne Menge. Und das dann mit meinem schwachen Rumpf an den Rolli zu bekommen, war echt eine Herausforderung. Das sollte hier besser sein. Mal sehen. Und so haben wir einen Vorführtermin gemacht.
Ich darf es vorweg nehmen: Auch dieses Bike habe ich nicht alleine an den Rolli bekommen. Allerdings war für die Erprobung ein anderer Rolli nötig, da der Adapter nicht "mal eben" an meinen Rolli anzudocken war. Dieser Rolli war mir viel zu groß, war weniger aktiv eingestellt und ich hatte das Gefühl einen Bagger zu bewegen.
Wie auf den Bildern (bei denen ich es tatsächlich geschafft habe, immer dämlich zu gucken) zu sehen ist, wird zwischen den Beinen eine Stange in den Adapter des Rollis geschoben. Dafür muss man das Bike aber anheben. Da ich nach vorne kippe, wenn ich etwas anhebe ohne mich festzuhalten, war das mal Essig. Der Vertreter der Firma versprach mir aber, die seitlichen Stützen so zu erhöhen, dass das Bike schon fast von selber in die Führung geht. Dann müsste es klappen.
Er half mir also beim Ankoppeln. Als das geschafft war, musste ich die kleinen Räder des Rollis anheben, indem ich das große Rad des Bikes zu mir heranzog. Das habe ich geschafft. Na guck!
Da das große Rad ja alles übernimmt, würden die kleinen nur stören, darum werden sie in die Luft gehoben.
Dann ging es ans Fahren.
Was zuallererst verstanden werden will, ist, dass man mit beiden Händen gleichzeitig und nicht gegengleich wie beim Radfahren, fährt. Das hat den Hintergrund, dass ich ja auch mit den Armen lenke. Und wenn ich mit links vorne und mit rechts hinten "trete", würde ich einmal den Lenker nach rechts und dann wieder nach links verreißen. So kommt also Ruhe ins Fahren. Aber das habe ich noch nie gemacht. Brauchte also erstmal was.
Was ich auch verstehen musste, war, dass ich beim Kurve fahren die Pedalen nach oben halten muss, weil ich sonst mit meinem Unterleib im Weg bin. Brauchte auch was. Hatte ich dann aber auch.
Und dann musste ich noch mit der Geschwindigkeit klarkommen. Das Bike kann bis zu 25 km/h schnell sein. Da war ich beileibe nicht. Aber wenn man immer nur mit max. 6km/h unterwegs ist, kommen einem schon 12 unglaublich flott vor.
So tastete ich mich erstmal ran, aber ich denke, das ist alles eine Frage der Übung. Auf jeden Fall hat es Spaß gemacht.
Und es ist mehr als eine Alternative zum Panzer. Denn mit dem Bike kann ich tatsächlich normale Fahrradtouren mitmachen. Auch mal in die Stadt oder einfach nur spazieren fahren. Ich bin viel schneller unterwegs und bewege mich. Der Akku hat eine Reichweite von 50km, was natürlich vom Gelände und der gewählten Unterstützung abhängt.
Was ich ein wenig blöd fand, ist, dass mir die Kabel die ganze Zeit vorm Gesicht rum turnten. Aber da muss man wohl mit leben.
Jut, dann schauen wir mal, was der KVA sagt und was die... naaaa?... natürlich... was die Krankenkasse von meinem neuen Plan hält.
Ich glaube, ich kenne die Antwort. ;-)
Kommentar schreiben