Seit Samstag höre sogar ich wenn Thompson heim kommt. Und dass, obwohl ich neben lahm auch n bissel schwerhörig bin. Grund ist eine Ohr-OP die ich auf Grund eines Cholesteatoms 2006 habe durchführen lassen müssen. Nun ist es nicht mehr ganz so gut mit dem Hören, was ich aber eher angenehm finde. ;-)
Wenn ich was nicht hören möchte, lege ich mich auf das gesunde Ohr und Ruhe is.
Das hat aber eben auch zur Folge, dass alle anderen meist schon wissen was oder wer grade kommt, während ich, Cindy-gleich, noch ahnungslos bin.
Nun begab es sich aber, dass mein geliebter Göttergatte einen Faible für Sportwagen hat. Und die sind gerne was lauter. Nachdem ich ihn mit Porsche Cayman kennengelernt habe, wechselte er kurz mal ganz vernünftig in die Klasse der Hybrid-Automobile, was heute noch für Lachkrämpfe innerhalb der Familie sorgt.
Die Liebelei hat entsprechend nicht lange gehalten und es kam ein Monster mit weit über 400 PS, das zu groß für ne Garage war. Der allseits beliebte Lexus ISF. Panzer in Autoform.
Dessen überdrüssig geworden, folgte ein Toyota GT 86. Wenn man die Halbwertzeit seiner Fahrzeuge berechnet kommt man auf ungefähr 2 Jahre. Außer man ist ein Hybridfahrzeig. Dann muss man schneller weichen. Und im April 2016 war dann auch der GT 86 weg. Und es kam... nix. Ups?
Thompson fuhr mit seinem 45 km/h - Rad zur Arbeit und überlegte was er wohl als nächstes haben möchte. Aber es fand sich nicht das rechte. Irgendwie. Und irgendwie benötigte er auch nicht wirklich einen PKW. So hatte er alle Zeit der Welt seine neue Liebe zu suchen. Und nun hat er sie gefunden. Elke. Die vette Elke, um genau zu sein.
V8, 6 Liter, über 400 PS. Und ein Sound, dass die Tassen im Schrank wackeln, wenn er erscheint. Anschleichen is nu nich mehr.
Auch Cindy und Michaela hören ihn nun heimkommen. Von den Nachbarn mal ganz zu schweigen. :-/
Elke wohnte in Bexbach, bei Saarbrücken. Nicht grade nebenan.
Über Parship für Auots haben die beiden zueinander gefunden und Thompson war verliebt. Und wollte gerne mit ihr zusammen ziehen.
Najut. Will isch ma nisch so sein. Habe kurz mit Bruno gesprochen, der war auch einverstanden. So sind wir drei runter nach Saarbrücken gezuckelt, um Elke abzuholen. 3 Stunden Fahrt, aber eine landschaftlich schöne Tour.
Bexbach und Umgebung ist sehr bergig. Als wir ankamen habe ich entschieden, dass ich in Bruno warten werde, bis Thompson mit dem aktuellen Lebensgefährten seiner Neuen handelseinig geworden war. Das brauchte auch noch mal gute 1,5 Stunden, die ich mir mit einem Nickerchen vertrieben habe.
Bruno ist ja einfach spitze! Ich habe den Fahrersitz nach hinten gefahren, die Rückenlehne zurück, beide Fenster geöffnet, die Beine auf den Beifahrersitz geworfen und bin entschlummert. Grandios mein Bruno. So viel Platz!
Und dann ging die Beifahrertüre auf und ein glücklicher Thompson grinste mir entgegen. Und ich lernte Elke kennen.
Ziemlich fett, aber na gut. Besser die als ich.
Da es das war, was ich aus Bruno heraus eh schon erkennen konnte, bat ich noch um ein Foto von vorne.
Bekam ich.
Aha, ja schick!
Okeee, herzlich willkommen in der Familie, Elke!
Bruno war zwiegespalten. Er ist ja eher der gemütliche und kann mit solch kapriziösen Damen nicht so viel anfangen. Aber sie sicher nach Hause geleiten, das machte er gerne. Ist ja auch ein gutmütiger Brummbär. So sind wir dann los gefahren. Aber es war schon später Nachmittag und der Hunger meldete sich. Den haben wir bei Subway gestillt und dann ging es weitere drei Stunden heim. Durch mein Nickerchen war ich fit und es machte mir nichts aus. Um 20,30 Uhr waren wir dann zu Hause. Da reichte es uns auch erstmal. Allen.
Aber heute waren wir fit genug, sodass ich zu meiner Jungfernfahrt mit Elke antreten konnte. Ein wenig Sorge machte uns, wie ich da rein und vor allen Dingen, wie ich da wieder raus kommen sollte. Die Sitze befinden sich auf Bordsteinhöhe, nicht ganz die Ebene, auf der ich mich normalerweise bewege. Aber wir sind ja positiv. Und wo de reinkomms, kommse auch wieder raus. Irgendwie...
Bewaffnet mit meinem alten Rollikissen (um den Sitz etwas zu erhöhen), meinem Rutschbrett und mit ner Sweatjacke und einem Rundschal (denn Elke kann auch oben ohne) starteten wir in Richtung Elke. Thompson parkte sie so, dass sie ein wenig bergab stand und ich so mit Rolli andocken konnte um in sie reinzurutschen. Das hat super geklappt.
Und los gings! Wir sind fein durch die Gegend gecruist, es macht riesig Spaß! Ich sah zwar aus wie eine Nomadin mit dem Schal auf'm Kopp, aber ich hatte doch ein wenig Sorge um meine Ohren und böse Zungen behaupten, auch um meine Frisur. Aber das stimmt nicht! Schwör!
Es ging Richtung Brüggen, Wassenberg, Heinsberg, Erkelenz durch schöne Landschaften und zum Abschluss haben wir uns ein Eis gegönnt. Da in eine Corvette kein Rolli passt, zumindest nicht mein aktueller, blieb mir nur, im Auto zu warten. Aber, hey, was solls? Brannte mir halt die Sonne auf die Birne... halbe Höhe! Hab mich wieder aus Jacke und Schal gepellt. Dann ging es einigermaßen. Und dass die Alarmanlage ansprang weil Thompson mit Autoschlüssel in der Hosentasche das Eis geholt hat und ich als Feind von Elke erkannt wurde, so ohne Schlüssel in ihrer Nähe. Ach... Hab ich mich halt nicht mehr bewegt. So hörte sie nach einer gefühlten Ewigkeit auch wieder auf zu hupen und zu jaulen. Tusse. Als Thompson beladen mit zwei dicken Eisbechern erschien begrüßte sie ihn aber doch nochmal schnell. Hihi. Er hat übrigens nix gehört im Eisladen. So sinnvoll ist also eine Alarmanlage.
Wir haben unser Eis verdrückt und dann ging es gemächlich wieder heim. Das Aussteigen gestaltete sich ähnlich abenteuerlich, aber nicht unmöglich. Ich muss nun nicht in Elke mein Leben fristen. Mit Rutschbrett und vereinten Kräften hievten wir mich wieder zurück in den Rolli. Na, wunderbar.
Fazit: Ich begleite die Beiden gerne mal, sie ist kein Alltagsgefährt, aber das ist ja auch nicht ihre Bestimmung. Ich freue mich, dass Thompson zufrieden ist mit seiner neuen... jedenfalls für die nächsten zwei Jahre... ;-)
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