Unser Hotel

Das Hotel ist 10 km außerhalb Roms.

Es befindet an der Via di Selva Candida 200. Eine Via ohne Bürgersteige, die aber generell schon mal gerne überbewertet werden. Man rumpelt über Schotter oder einfach auf der Straße. Das Beste hoffend.

Das Hotel liegt inmitten eines wunderschönen Gartens, war sehr mediterran eingerichtet und jeder der Mitarbeiter war von einer ausnehmenden Höflichkeit und Hilfsbereitschaft. Ich kann es nur jedem Rom-Reisenden empfehlen, auch den Rollifahrern.

Dass es nicht im Zentrum liegt, bedeutet wundervoll ruhige Nächte. Zumindest bis dass der Morgen anbricht. Wenn ein Fitzelchen Sonne das Firmament erklimmt, zwitschern einen die Spatzen um den Verstand. So klein und so laut! Unglaublich!So haben wir immer beim ersten Mal wach werden in der Nacht (für uns, die Spatzen hatten schon Fiesta) das Fenster geschlossen.

Heißt: Thompson hatte die Aufgabe. Eine von vielen. ;-)

Und wenn die Spatzen es nicht schafften ihn zu wecken... keine Sorge, wofür hat er mich? "Schaaatz...? "Hmmm?" "Machste mal eben das Fenster zu?" "Hmmm..."

Nachdem wir am Abend des Ankunfts-Tages unsere Keycard bekommen hatten, und wir es in Augenschein nahmen, war ich erstmal etwas erschrocken als ich das Bad sah. Ich gehe mit wenig Erwartungen an die Dinge heran.

 

Gemäß des klugen Spruches: "Hoffe das Beste, erwarte nichts und geh mit dem um was kommt."

So war auch das Hotelzimmer in der Schweiz in dem wir eine Nacht verbracht haben, nicht wirklich Rolligerecht zu nennen. Es reicht nunmal nicht, dass eine Haltemöglichkeit an der Toilette angebracht wird. Wenn man dann auf der Toilette sitzend die Knie an den Ohren hat, weil sie so niedrig ist, helfen solche Haltestangen nicht mehr dabei, zurück in den Rolli zu kommen, der irgendwo da oben auf seinen Besitzer wartet.

Tja, Leute so siehst aus. Rauf auf'n Thron komme ich immer. Runter nicht unbedingt.

Da hilft... Thompson.

Schön ist es nicht, vom Klo gehievt werden zu müssen. Ich würde mal sagen, da sind wir uns einig, der Hievende und der Gehievt-werdende. Bevor ich rufe, versuche ich mich wenigstens schon einigermaßen vorzeigbar zurecht zu rücken,  alles an Kleidung an Ort und Stelle zu zuppeln. Dafür reichen die Haltestangen meist. Spülen ist auch hilfreich.

Sodass ich vielleicht ein bisschen so aussehe, als würde ich mich auf'm Klo ausruhen. Hihi. Wenn ich dann meinen Kran rufe, entscheiden wir, welche Methode die passende ist. Entweder fasst er mich von hinten unter die Achseln, ich verschränke die Arme und er zieht mich in den Stuhl. Oder, und das ist beim Klo-Kran aus Platzgründen die häufigere Methode, ich hänge mich mit verschränkten Armen an seinen Nacken und er macht mir den Kran. Das haben wir schon gut drauf. Tolles Team halt.

So war es jedenfalls im Bad des Schweizer Hotels.

 

Das Bad des Hotels in Rom toppte das der Schweiz aber noch um Längen.

Öhm...

Normale Türbreite? Badewanne?

Mein Rolli passte kaum rein, ans Klo zu kommen ging gar nicht, das war nämlich hinter der Tür, die ich aber leider mit Rolli drin nicht schließen, noch nicht mal bewegen konnte. Ähem...

Ich suchte nach einer Lösung. Fand keine. Schaute ratlos zu Thompson, er genauso ratlos zu mir. "Ich frage mal an der Rezeption", sagte ich und kullerte auch schon los. Der Herr dort schaute mir freundlich entgegen und ich schilderte ihm, dass ich mit dem Bad nicht würde klarkommen können.

Worauf er meinte: "Oh, sorry, you can't know, follow me, please." Und er ging wieder in Richtung unseres Zimmers. Die Zimmertüre war in einer Art Vorraum,  nun wusste ich auch warum. Rechts von unserem Zimmer war nämlich eine weitere Tür. Und als er die öffnete sah ich mein Paradies:

Ein riesiges, Rollibad! Wow!

Ich hatte fast Tränen in den Augen vor Freude. Das war mal wirklich eine tolle Überraschung! Wie schick! Hab direkt Thompson gerufen. :-)

Mit dem Bad bin ich wirklich gut klar gekommen. Auch wenn es nicht 100% war, so doch nahe dran. Sie haben sich wirklich sehr viel Mühe gegeben und ihr Bestes versucht.

Betten sind auch gerne ein Problem, aber auch die waren hoch genug um mit Rutschbrett aus dem Bett auf den Rolli zu gelangen. Ich bin für alles froh, was ich allein machen kann, immer um Hilfe zu bitten ist blöd. Und hier habe ich es gut geschafft.

Die Zimmertüre war durch einen automatischen Schließer etwas schwer. Thompson hat mit ner Pappe einen Keil gebastelt, der die Türe aufhielt. Da wir noch eine Türe vor dem Vorraum hatten, konnte dennoch niemand in unser Zimmer schauen oder gar gelangen. Und einen Tag später lag ein richtiger Türkeil dort. Nett, oder?

Wir haben uns sehr wohl gefühlt und würden wieder dort übernachten.

Und nach einem anstrengenden Sightseeing-Tag war ein Kaffee im Hotelgarten genau das richtige. :-)

 

Somit: Alles richtig gemacht!




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