Wär schad' drum

Ich hatte heute das Glück trocken durch die Hunderunden zu kommen. Naja, außer heute Abend. Aber die war kurz, da war es nicht schlimm. 

Meine neu gewonnen Freizeit habe ich genossen, indem ich heute erstmal ausgeschlafen und dann den Tag doch irgendwie kaputt bekommen habe.

Ein wenig Wäsche waschen und aufhängen, mit meiner Kati, die einmal wöchentlich für eine sauberes Haus sorgt, quatschen. Spülmaschine ausräumen. Am Computer das ein oder andere regeln... was eigentlich? Neben den üblichen Planungsdingen in meinen FB-Gruppen:

Unsere Romreise planen! Da freuen wir uns sehr drauf. Noch eine Übernachtungsmöglichkeit finden, dann ist sie komplett. Ich werde berichten.

Ja, und dann war schon wieder Zeit für die nächste Hunderunde. Wat'n Streß ;-)

Zuerst hatte ich überlegt, in der Mittagsrunde etwas weiter weg zu rollen. Dafür hätte ich dann aber Bus fahren müssen. Hach, ich mag das nicht so. So habe ich es dem Universum überlassen. Würde ein Bus passend kommen, würde ich einsteigen und wenn nicht, dann nicht. Prima.

 

Kam keiner. ;-)

So sind wir beide eine etwas größere Runde getuckert und schließlich am Feld ausgekommen. Dessen Wege sind nicht wirklich komfortabel, sie bestehen aus Steinen, die irgendwie in eine Betondecke gelassen worden sind, sodass ich dort immer ganz schön durchgerüttelt werde. Sieht gar nicht so aus, aber wenn man den Weg befährt merkt man die Unebenheiten schon sehr. Doll schnell fahre ich eh nicht, da dann nochmal langsamer. Wobei ich mich schon gefragt habe, ob ein schnellerer Ritt die Sache nicht vereinfacht. Vielleicht fliege ich dann über ein paar der Steine und nehme nicht jede Unebenheit mit? Muss ich mal ausprobieren. Die Sorge, dass dann mein Rolli auseinander fällt, hält mich bisher davon ab.

 

Am Ende des Feldweges grenzt eine Spielstraße. Dort kam mir ein Herr entgegen, den ich schon öfter getroffen habe. Er hat einen "neuen" Hund, weil seine "alter" gestorben ist. Eine süße Wuscheldame, etwa so groß wie Cindy, die auch aus dem Tierschutz kommt. Sie ist noch um einiges jünger und somit ungestümer. Da sie aber keinerlei Revieransprüche stellt und einfach nur spielen möchte, ist sie kein Problem für meine Zickie-Dame.

Jetzt ist es nicht so, dass er mich nicht kennen würde, wir haben uns auch schon in besagtem Feld gesehen, aber irgendwie war ihm das wohl entfallen. Jedenfalls fragte er, ob ich da über den Weg fahren könne. Was ich bejahte. Schließlich habe ich recht große Räder, sagte ich, das geht schon. Ruckelt halt.

Und dann kam der Dialog, der immer mal kommt.

"Können Sie gar nicht laufen?" "Nein, auch nicht stehen." "Was haben sie denn?" "Eine Nervenerkrankung." "MS?" "Nein, eher ALS, aber so richtig klar ist das nicht." "Hm" "Meine Muskeln werden nicht versorgt und darum verlieren sie an Kraft." "Oh! Aha." Betroffenes Schweigen.

...

"Ist aber kein Problem. Ich komme gut damit klar."

"Ja, wenn man das so sehen kann..."

 

"Naja", meinte ich, "wie sollte ich es sehen? Ich könnte mich auch aufhängen, aber da wäret auch schad' drum, oder?"

Ich grinste ihn an und er grinste zurück. "Stimmt", meinte er und die Situation wurde wieder entspannter.

Wir suchten unsere Hunde zusammen, ich wünschte ihm noch einen schönen Tag und wir zogen weiter.

 

Schön, dass er es auch schade fände, mich am Baum baumeln zu sehen.

Besser, man sieht es so. Oder?




Kommentar schreiben

Kommentare: 0