Also, ich mag Karneval. :-)
Alles ist feiern, die Geschäfte, schließen früher oder öffnen erst gar nicht, Termine werden abgesagt, weil auch Praxen geschlossen bleiben, man hat NICHTS ZU TUN. Grandios!
Außer man ist natürlich jeck, dann hat man an diesen Tagen Stress, aber das sind Thompson und ich Gott sei Dank nicht. Jedenfalls nicht jecker als sonst.
Von Freitag Abend bis gestern Abend hatten wir Besuch von seinem Bruder und dessen Sohn. Meine Schwägerin ist Mitte Dezember verstorben und nun richten sich die beiden ihr Leben neu ein. Das machen sie sehr gut, wie ich finde. Leider haben sie aber nicht so dolle viel Unterstützung und wohnen auch 140 km entfernt, verkehrsmäßig aber völlig verstopft, sodass die Strecke leider nicht in 1,5 Stunden gefahren werden kann.
Sonntag Abend ging es für die beiden wieder heim und Thompson und ich hatten frei! So richtig.
Meine Termine hatte ich in weiser Voraussicht schon alle abgesagt, sodass es nur CHILLEN gibt!
Fing schon damit an, dass ich nach der morgendlichen Hunderunde wieder ins Bett gekrabbelt bin und wir erstmal so richtig ausgeschlafen haben. So bis Mittag. :-)
Die ersten Karnevalisten werden ihr Bierchen schon an den Lippen gehabt haben, als wir aus den Federn gekrabbelt sind. Dann gab es gemütlich Frühstück, oder wie man das dann nennt und dann sind wir durch den Tag geschippert. Schön, dass wir uns da sehr einig sind. Keine Aktionen, einfach nur frei haben. Ausruhen und den Tag vorbei ziehen lassen. Um 15 Uhr gab es dann schon die nächste Hunderunde. Sie führte mich in die Nähe des Ortskerns, durch den heute der Rosenmontagszug gezogen ist. So ein bisschen einen Bogen habe ich noch machen können, aber ganz kann man den Narren nicht aus dem Weg gehen.
Verkleidet als E-Rolli-Fahrerin mit Hund war ich unter ihnen aber kaum auszumachen.
So konnten wir beide unserer Wege ziehen. Natürlich nicht ohne jeden Quadratzentimeter der Straße nach etwas Essbarem zu untersuchen. Also, Cindy, nicht ich. Ich gebe mir redlich Mühe, herumliegende Plätzchen, Döner, Fritten, etc. vor ihr auszumachen. Aber wenn ich mich nach ihr umsehe, hat sie dann doch wieder was aufgetan und verspeist es. "Mann, Cindy! Lass es !"
"Hm... mampf..., Moment, bin gleich fertig."
Ich weiß, gefährlich. Es könnte auch mal ein Giftköder darunter sein. Ich hoffe, dass es einfach nicht passiert. Ihr das Staubsaugen abzugewöhnen ist aus dem Rolli heraus nahezu unmöglich. Hört sie sonst aufs Wort, weiß sie ganz genau, was ich davon halte und macht sich mit dem Brötchen in der Schnauze aus dem Staub wenn ich zurück rolle um es ihr abzunehmen. An ganz besonders stark frequentierten Stellen muss sie dann eben an die Leine und wird gnadenlos um die "Futterstellen" herumgeführt.
Ja, und nun ist Abend, ich habe tatsächlich ein wenig Hausarbeit gemacht, aber mini-mini, und vielleicht schauen wir nachher noch ein feinen Film auf Amazon-Prime, was wir uns seit einigen Wochen gönnen. Hach, so isses grade auszuhalten.
Samstag haben wir übrigens "Birnenkuchen mit Lavendel" angeschaut. Ein Film nach meinem Geschmack. Leise und französisch. War sehr schön!
Die aktuelle Ruhe hat mir dazu verholfen, mein Leben mal wieder zu reflektieren. Ich habe festgestellt, dass eine Menge an "Muss" Einzug gehalten hat. Dinge, die am Anfang ein "Darf" waren, ein "Kann", denen ich erlaubt habe, in meinem Leben Platz zu nehmen, weil sie mir (vermeintlich) gut taten.
Es ist ja so. Ich bin krank. ;-)
Das ist eine andere Grundlage. Eine ganz andere, auch wenn ich es mir nicht immer eingestehen möchte. Aber allein duschen gehen, mal eben aufs Klo, Katzenklo säubern, Wäsche aufhängen, einen Tisch abwischen... bedeutet echte Arbeit für mich. Was andere nebenbei machen um dann das zu machen, weswegen sie überhaupt los sind, ist bei mir schon erstmal Hauptaufgabe. Anstrengende Hauptaufgabe. Auch die Hunderunden sind nicht nur Entspannung. Allein das dafür fertig machen, Regenhose oder Skihose anpüngeln, je nach Witterung, Jacke überziehen, vom Aktiv-Rolli in den Panzer wechseln, Hund anschirren... da biste kaputt wenne los fährst...
Und dann kommen halt die Dinge, die ich in mein Leben eingeladen habe. Montags Besuch vom Psycho, am Nachmittag Chinamann, Dienstags und Donnerstags Englisch, Dienstag nachmittags Akupunktur, Donnerstags Physiotherapie. Mittwochs und Freitags nix, außer das, was dann an den Tag gelegt wird, weil ich an den anderen Tagen ja keine Zeit habe.
Dann war ja noch Mutti im Gepäck.
Und als ich mir das so angeschaut habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es mal wieder Zeit für eine Neuorientierung ist.
Et voilá!
Psycho darf bleiben. Den Chinamann von Montag werde ich aber auf einen anderen Tag legen. Englisch ist fast vorbei, die 100 bewilligten Stunden habe ich fast aufgebraucht. Darum werde ich eine Pause einlegen und ab April einmal in der Woche die restlichen Stunden nehmen um dann vielleicht (mit Auto) ab August zum nächsten Semester einen Englischkurs in der Volkshochschule zu besuchen. Macht sicher auch Spaß, nicht immer alleine unterrichtet zu werden.
Die Akupunktur pausiere ich auch erstmal. Der aktuelle Chinamann mit seiner Akupressur ist effektiver und dann auch wieder ähnlich, und alles kostet Geld...
Physiotherapie... da habe ich mich schwer getan. Lust habe ich ja schon seit Ewigkeiten keine mehr drauf. Es war immer ein Angang, dorthin zu fahren. Ich weiß, es ist die Stimme der Vernunft. Die Frage, ob ich mir schade, wenn ich sie nicht mache. Aber die Stimme der Vernunft hat mich jahrelang in eine berufliche Tretmühle gehen lassen, die mich letztendlich mit krank gemacht hat. So vernünftig scheint diese Stimme also nicht zu sein. Bäuchlein ist da schon verlässlicher. Und wenn alles in mir schreit, dass es keine Lust hat zu diesen Besuchen... dann lasse ich sie. Erstmal. Neuorientieren ist ja nicht begrenzt, ne?
So bin ich recht zufrieden mit meinem neuen abgespeckten Programm.
Freitag geht's zum Arbeitsamt um mal zu sehen, was noch geht. Darauf bin ich gespannt. Wer weiß, welche Türen sich da wieder neu öffnen...
Es bleibt interessant. :-)
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