Hat euch schon mal jemand gelobt, weil ihr so schön atmet?
Oder weil ihr morgens aufsteht, euch duscht, oder Eure Arbeit macht?
Hm, kommt euch jetzt ein wenig doof vor, oder? Ist es auch. Wenn man für ganz alltägliche Dinge bewundert wird, fragt man sich, ob da irgendeine Wahrnehmung verschoben ist.
So geht es mir, wenn ich den sicher gut gemeinten Ausspruch höre: "Ich bewundere Deine Stärke."
Ich finde es auch schön, dass ich morgens recht gut gelaunt aufwache und dunkle Gedanken meist fern sind. Aber das ist nichts weswegen ich bewundert werden möchte. Und auch nichts, was in irgendeiner Form bewundernswert ist.
Ich habe Glück, dass ich mit einem frohen Sinn gesegnet bin und positiv durchs Leben gehe. Und ich weiß dieses zu schätzen. Und wenn man was zu schätzen weiß, ist man positiv gestimmt. Ein ewiger Kreislauf. Man muss nur mal damit anfangen.
Kommt dann der Satz stelle ich meine Normalität in Frage.
Sollte ich "in meiner Situation" anders drauf sein? Warum mache ich mir keine großartigen Sorgen und bin mit dem was ist? Ist das normal?
Scheinbar nicht, sonst würde ich dafür ja nicht bewundert werden, oder?
Doch, ich glaube, es ist "normal". Wenn man im Leben überhaupt von normal sprechen kann. Und ich glaube, dass es jeder kann. Aber es machen halt nicht alle. Und die bewundern dann die, die es tun. Das ist so ähnlich, wie im Bahnhof. Die einen fahren mit der Rolltreppe hoch zum Bahnsteig, die anderen nehmen die Treppe. Wenn jetzt der auf der Treppe den auf der Rolltreppe bewundert (beneidet?) ... was macht er dann beim nächsten Mal? Er nimmt dann auch die Rolltreppe. ;-)
Das was an mir bewundert oder beneidet wird, ist, dass ich akzeptiert habe, dass ich keinen Einfluß auf mein Wohl und Wehe habe. Dass ich mit dem was ist, umgehe, ohne zu schimpfen. Ich kann nicht gehen, also rolle ich. Dafür nehme ich aber einen Rolli, der mir am besten gefällt und mit dem ich am besten klar komme und finde so zu meiner Zufriedenheit.
Es ist ganz leicht, sein Schicksal in Gottes Hand zu legen oder dem Universum zu übergeben (das kann man nennen wie man möchte), wenn man die Tatsache akzeptiert, dass man sich alles wünschen, aber nichts bestimmen kann.
Nichts anderes mache ich. Ich halte Augen und Ohren offen um mögliche Tipps, die mir das Leben gibt, auch wahrzunehmen. Wenn ich sie erkenne, schaue ich, was ich damit mache. Dabei höre ich auf mein Bauchgefühl. Das sagt mir schon, was ich ausprobieren soll und was nicht.
Beispiel: Ich hatte von irgendwem den Rat bekommen, zu einer Kinesiologin zu gehen. Habe mir also eine ausgesucht und einen Termin vereinbart. Zweimal war ich dort. Dann war mir klar: Das brauche ich nicht. Ich habe es mit jeder Faser meines Körpers gespürt. So habe ich die weiteren Termine abgesagt. Mein Kopf brodelte aber noch weiter: "Was wenn du da jetzt zu früh aufhörst? Was, wenn es DIE Chance ist und du es nicht erkennst?"
Im Gespräch zwischen Kopf und Bauch habe ich dem Bauch die Entscheidung überlassen. Einfach weil ich denke, er wird es schon wissen.
Ob es die richtige Entscheidung war? Was weiß ich? Einen Weg zurück um zu schauen wie ich mit der anderen Entscheidung gelebt hätte, gibt es nicht.
Darum: Entscheidung getroffen? Dann akzeptiert sie und lamentiert nicht rum.
Kennt ihr?
Eigentlich habt ihr ja gewußt, dass es keine gute Idee war, was ihr da grade entschieden habt. Aber vom Kopf her war es die logischere, sicherere, nachvollziehbarere ... Entscheidung. Kann man so machen, wird dann aber scheiße. ;-)
Nehmt das Schicksal (den lieben Gott, das Universum..) mit ins Boot und gebt die Verantwortung ab. Ihr werdet Euch sofort um Vieles leichter fühlen. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass wir alle von nun an im Lehnsessel sitzen und dem Leben zuschauen wie es an uns vorbei zieht.
So hätte ich weder meinen neuen Rolli, noch mein Auto und schon gar nicht die Einigung mit meinem Arbeitgeber erreicht. Es war immer ein hartes Stück Arbeit. Nachdem das Universum mir z.B. auf der Polenreise mit Jackson gezeigt hat, wie schön es sein kann, wieder selber Auto zu fahren, musste ich die Schritte dafür in die Wege leiten. Und ordentlich dafür kämpfen.
Auf der Rehacare habe ich zum ersten Mal gemerkt, wie viel besser man in einem Rollstuhl sitzen kann. Also Ärmel hochkrempeln und was dafür tun. Man bekommt nichts geschenkt.
Man bekommt die Möglichkeiten aufgezeigt. Was man draus macht, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Bleibt im Gespräch mit euch. Horcht in euch rein, was ihr euch wünscht und schaut wie ihr euch den Wunsch erfüllen könnt. Und macht es nicht im Alleingang. Das Universum hilft euch gerne und erfüllt euch eure Wünsche. Ihr müsst halt auch drum bitten und dran glauben, dass es klappt.
Und dann seid ihr auch bald alle so stark und so zufrieden wie ich.
Und braucht mich nicht mehr bewundern.
Das gefällt mir daran am besten! ;-)
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