Kaum aus der Reha zurück, war ja schon fast Weihnachten.
Eigentlich habe ich es immer geliebt, das Haus zu schmücken. Aber jetzt war alleine nur das Gehen schon so anstrengend, dass mir die Lust darauf verging. Es würde bedeuten, Kartons zu sichten, auszupacken, die Dinge darin zu sortieren und dann auch noch anzubringen. Bücken? Ging nicht. Freihändig stehen. Auch nicht. Leiter? Haha!
Meine Männer waren auch nicht die ersten Dekorierer vor dem Herrn. Und wenn es nach ihnen ging, muss sowas auch gar nicht sein. So entschied ich, Weihnachten ausfallen zu lassen. Wenigstens Deko-technisch. Und so schlimm fand ich das jetzt auch wieder nicht.
Doch da hatte ich die Rechnung ohne Jackelinski gemacht! Sie kam vor Weihnachten heim und war entgeistert.
Was, keinen Schmuck!? Womöglich noch nicht mal 'nen Baum? Never ever!
Und da sie das Anpack-Talent ihrer Mama geerbt hat, ging es auch gleich ans Werk. Und Pascallo musste mit ran, ob er wollte oder nicht. Aber schlußendlich hat er es doch gerne mit sich machen lassen. Denn es bedeutet auch immer eine Menge Spaß wenn wir loslegen. Thompson hatte da mehr Glück, der durfte arbeiten gehen, hihi.
Ich habe mich dazu abkommandiert, die Lichterketten zu entwirren. Das ging sitzend auf dem Rollator sehr gut, also, nicht schlechter, als wenn ich hätte stehen können. Und die Kinderlein hängten die Deko auf. So fertig betrachtet, war es doch schön, etwas Weihnachtsglanz ins Haus zu bekommen.
Jackson entschied, dass sich um den Baum einen Tag vor Heilig Abend gekümmert werden sollte. So wie immer halt.
Wir haben seit nunmehr 4 Jahren einen künstlichen Weihnachtsbaum. Den hatten Thompson und ich in einem Baumarkt erstanden. Er sieht wirklich sehr echt aus. In dem Jahr des Kaufs haben wir ihn geschmückt und um zu verbergen, dass er künstlich ist, haben wir einen Taft-Schal um seinen Fuß gebunden, wo sonst der Wasserbehälter zu finden war. Das Beste war, als die Kinder reinkamen und meinten, es rieche aber wieder toll nach Tanne. :-D
Als er auch im neuen Jahr noch immer nicht rieselte, ging es den beiden langsam auf. Wir haben sehr gelacht.
Auch hier musste Pascal wieder ran, was er zähneknirschend mitmachte. Der Baum musste zusammengesteckt und zurecht gebogen werden, doch bald sah er wieder wie neu aus, ein wunderschön grade gewachsenes Bäumchen. Dann noch mit der Lichterkette versehen, was zu einigen Lachern führte, da Pascal in seiner wunderbar trockenen Art die Versuche von Jacqueline, die Kerzchen einigermaßen gut verteilt anzubringen, kommentierte. Ich könnte mich jedes Mal vor Lachen wegschmeißen, wenn die beiden dran sind. Als auch die Kerzen zufriedenstellend angebracht waren, waren die Kugeln nur noch Formsache.
Nun war ich doch sehr froh, dass Jackson sich durchgesetzt hatte.
Weihnachten durfte kommen!
Wir feiern als Familie erst seit 2009 zusammen, denn da erst ist Thompson in unser Leben getreten. Aber es fühlt sich an, als sei es immer so gewesen. Wir haben unsere festen Rituale und genießen das Beisammensein am heiligen Abend aus vollstem Herzen.
So auch 2015.
Wir verabreden uns am Heilig Abend zum gemeinsamen Fondue, das aus den tollsten Leckereien besteht und so richtig zelebriert wird. In dem Jahr, als Jackson in Australien war, haben wir einmal Raclette ausprobiert, sind aber nicht so recht begeistert gewesen. So ist Fondue am Heiligen Abend gesetzt.
Es ist immer sehr lustig mit uns und da wir sehr entspannt mit den Feiertagen umgehen, und auch mal Pannen passieren dürfen, lassen wir uns die gute Laune auch nicht verderben. Vielleicht passieren darum so gut wie keine Pannen? ;-)
Nachdem wir erstmal gesättigt waren, haben wir uns zum Familienfoto aufgestellt. Da ich ohne Rollator gar nicht mehr stehen konnte, musste ein Hocker her, denn am Rollator stehend war jetzt nicht mein favorisiertes Motiv. Thompson stellte sein Stativ auf und wir taten es ihm gleich. Da ich der Fixpunkt war, denn auf meinem Hocker war ich wie festgetackert, gruppierte sich meine Familie um mich herum. Und dann wurden die alljährlichen Fotos geschossen.
Und dann ging es ans Auspacken der Geschenke. Wir wichteln, so ist es ein preiswertes Weihnachten und dennoch bekommt jeder ein Geschenk.
Diesmal hatten die Kids sich gegenseitig gezogen, was bedeutete, dass Thompson und ich uns ebenfalls beschenken durften. Die Kinderlein waren sich sehr ähnlich. Das spiegelte sich in ihren Geschenken wieder. Sie schenkten sich jeweils zwei Konzertkarten für die gleiche Band. Unfassbar. Nur der Ort des Konzerts war unterschiedlich.
Und während Thompson ein Licht aufging, in Form eines Tageslicht-Weckers, durfte ich mich über einen Besuch bei Apassionata freuen.
Als alles ausgepackt, belacht und bestaunt war, ging es zum zweiten Fondue-Gang. Und dann war auch der Weihnachtsabend vorüber. Wie immer sehr schön und stimmig. :-)
Ich freue mich auf Weihnachten 2016!
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