Am 07.10. war es dann soweit. Wir hatten uns entschieden um 8 Uhr aufzubrechen. Ich rechnete mit ca. 6 Stunden Fahrt, plus Pausen. So wären wir um 15 Uhr in Dresden.
Ähem ja, nicht ganz. ;-)
Irgendwie muss man sich erstmal eingrooven. Der Weg durchs Ruhrgebiet ist auch nicht zu verachten.
Unsere Route wurde „auf Grund der Verkehrslage geändert“, wie unser Navi uns mitteilte. Ob die Verkehrslage in der Dortmunder Innenstadt nun eine so viel bessere ist, weiß ich nicht, jedenfalls lotste es uns durch selbige um uns dann wieder auf die Autobahn 44 zu entlassen. Der Weg führte uns auch durch den ein oder anderen kleineren Stau, im Großen und Ganzen war es aber ein gutes Durchkommen. Meine Sorge, nicht aufs Klöchen zu kommen, war unbegründet. Da wo es keine großen Raststätten, sondern nur einfache Parkplätze gab, konnte ich mit dem Euroschlüssel die Klos aufschließen. Was war ich froh, dass ich mir den in einem hellen Moment bestellt hatte!
Er berechtigt gehbehinderte Menschen dazu, die Behindertentoiletten zu benutzen. Diese sind zum Schutz vor Vandalismus auf den Parkplätzen an Autobahnen abgeschlossen. Hast du den Schlüssel nicht, siehste alt aus. Oder nass…
Aber ich hatte ihn. Jawoll und durfte überall wo ich wollte. ;-)
Irgendwie waren wir um 12 aber auch schon wieder hungrig. Unfassbar. So kommt man ja auch nicht weiter… Egal. Also Serways angefahren, getankt und was gegessen. Da stehste so in deinem Rolli vor der Theke und bist leider nicht zu sehen. Ich könnte mich da immer köstlich amüsieren. Es ist alles viel zu hoch. Und so wurde von der Thekenfachkraft auch gleich die Dame hinter mir mit einem fragenden Blick begrüßt und mit einem „Bitteschön?“, wurden ihre Wünsche erfragt. Ich habe dann mal ein Winkehändchen gehoben und ein „Hallohoo!“ in die Thekenscheibe geschmettert. Das war ihr jetzt aber peinlich. Hihi. Muss es doch gar nicht, sie kann doch nix dafür. Jedenfalls bekamen wir nun was zu essen und dann ging es auch schon weiter.
Mit Jackson kann man so herrlich lachen. Das ist einfach grandios. Ich schaue sie an, sie verzieht ihr Gesicht zu einer Grimasse und ich kichere los, sie dann gleich mit, warum, das weiß dann irgendwie keiner. Aber das ist ja auch unerheblich. Wir haben jedenfalls Spaß.
Wir mussten auch sehr lachen, als sich folgendes zutrug: wir waren mittlerweile in Sachsen gelandet, Leipzig war nicht mehr weit. Auf der Autobahn lag zwischen der rechten und der linken Spur eine silberne Stange. Jackson meinte zu mir, ob man in einem solchen Fall nicht die Polizei anruft um das zu melden. Stimmt, tut man. Ich habe also die 110 gewählt und ein Ur-Sachse melde sich mit „Polizei“. Ich sagte, dass wir auf der A 38 unterwegs sind. Er unterbrach mich. „Ja, in Höhe km 164.“ Das brachte mich ein wenig aus dem Konzept. Ich stotterte ein „äh, ja, genau, und da liegt ne Stange auf der Autobahn.“ Er sächselte: „Das ist keine Stange, das ist eine Anhängerlenkung.“ Darauf ich: „Achso, sie scheinen schon informiert zu sein.“ Ich dachte ich fall um. Wie skurril wurde es denn noch? Unglaublich! Er antwortete: „Ja, aber rufen sie gerne wieder an.“ Wir verabschiedeten uns und ich schaute zu Jackson, die zumindest meinen Part mitbekommen hatte und mich fragend ansah. „Wusste der wo wir sind und was auf der Straße lag?“ „Ja, aber ich darf gerne wieder anrufen.“ Und dann haben wir uns erstmal ausgeschüttet vor Lachen. Unbezahlbar!
Statt um 15 Uhr kamen wir um 17,30 in Dresden an. Naja, ein wenig verschätzt. Das Hotel war aber der absolute Knaller. Da ich ein behindertengerechtes Zimmer gebucht hatte, und sie nur eines mit einem Bett haben, bekam Jackson ein Doppelzimmer nebenan, das mit meinem durch eine Zwischentüre verbunden war. Mehr Platz als nötig, wundervoll.
Wir haben uns direkt aufgemacht und die Stadt erkundet. Solange es noch hell war, wollten wir auch ein paar Fotos machen. Überall Behindertenparkplätze. Wir durften direkt am Zwinger auf der Straße parken. Klasse.
So haben wir in kurzer Zeit eine Menge von Dresden gesehen. Den Zwinger, die Semperoper, die Frauenkirche. Wir sind dann noch ein wenig durch die Straßen flaniert und haben uns schließlich bei Vapiano niedergelassen um eine Kleinigkeit zu essen.
Dann ging es zurück zum Hotel, denn am nächsten Tag wartete ein straffes Programm auf uns. Wir wollten um 7 Uhr losfahren, weil wir um 13,30 eine Führung in Ausschwitz gebucht hatten. Da hieß es dann pünktlich sein. Das machte mich ein wenig nervös, aber ich beruhigte mich, dass es schon klappen würde.
Da wir auch wirklich todmüde waren, waren wir um 22 Uhr im Reich der Träume angekommen. Wir haben wundervoll geschlafen! Das Zimmer war total ruhig, das Bett wunderbar, nicht zu weich, nicht zu hart, und die Luft im Zimmer wie sie sein sollte. Sehr zu empfehlen! Es heißt übrigens Wyndham Garden.
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