Cindy hat aua. Wie es dazu kam? Mutti hat Schuld.
:-(
Wir beide waren Dienstag auf unserer Morgenrunde. Wie es so ist, leine ich sie außerhalb unserer Wohnsiedlung ab. Wir traben, na ja, eine trabt, so unserer Wege als es zum lang nicht mehr
dagewesen worst case kommt. Wie im Comic, nur nicht so lustig. Kennt ihr das, wenn man einen Cartoon sieht, wo an einer Hausecke einer von der einen und der andere von der anderen Seite kommt?
Und nur der Betrachter weiß was gleich passiert? So war das. Hätte es einer gesehen, er hätte sich schon mal die Augen zugehalten.
Wir nähern uns also besagter Ecke und wer biegt um
selbige? Nachbarshundi, Cindy’s Freundin! YEAH! Kann ein Tag schöner beginnen? Wohl kaum!
Nachbar und ich starren uns an und ich klatsche zweimal in die Hände um Cindy zu mir zu holen. Sie hat Hundi natürlich schon längst anvisiert, lässt sich aber von mir rufen. Mehr noch, sie dreht
um und kommt zu mir, sehr langsam aber auf dem richtigen Weg. Hoffnung keimt auf. Leider fand Hundi das doof und bellte los. Das fand Cindy doof und - schwups - hing sie an Hundi’s Kehle. Die
ließ sich nicht lange bitten und schon hatte sie sie gepackt. Und das war es. Ich fuhr weiter, wie immer, die einzige Möglichkeit zwei Hunde zu trennen die sich verbissen haben und klatschte.
Immer abwechselnd, aus logisch nachvollziehbaren Gründen. Klatschen und fahren geht nun mal nicht. Cindy kam auch bald und da war es klar. Wir brauchen einen Arzt. Sie hatte eine blutende Wunde
an ihrer linken Flanke, hinkte ein wenig und war wirklich erstmal verstört. Die Arme. Wir sind dann unsere Route zu Ende gegangen, nicht mehr ganz so wohlgelaunt und ich auch ziemlich besorgt.
Mein Tierarzt kommt auch nach Hause. So habe ich sie schon auf dem Weg angerufen und von dem Zusammenstoß erzählt. Sie konnte aber erst am Abend kommen. Cindy ist hart im Nehmen. Wir sind heim
und ich habe sie in Ruhe gelassen. Das Geschirr wurde zur Mittagsrunde gegen ein Halsband getauscht, damit nichts wehtun kann und dann kam um 20,30 die Ärztin. Cindy hat in weiser Voraussicht
schon ihren Maulkorb aufgezogen bekommen. Die Untersuchung wäre sonst weitaus blutiger verlaufen. Anschließend war klar, dass es sich um drei Wunden handelt, wobei die an der Flanke die tiefste
war. Die Ärztin hat um die Wunde herum das Fell abrasiert um sie freizulegen und die Wunden gespült. Dann gab es eine Schmerztablette und eine Antibiotika-Spritze. Cindy hat nach anfänglichen
Beiß-attacken verstanden, dass sie nicht beißen kann und sich aufs Zittern verlegt. Ich habe sie auf dem Tisch vorne festgehalten und beruhigt und die Ärztin konnte gut arbeiten. Hat bestimmt
wehgetan.
L
Nach der Prozedur sind wir unsere Abendrunde gegangen, damit sie sich das überschüssige Adrenalin ablaufen kann. Sie war schon fast wieder die alte. Nur Schütteln geht nicht, das tut scheinbar
weh, sodass sie nach einem halbherzigen Versuch aufhört. Wenn sie sich sonst schüttelt haut sie sich fast selber von den Beinen.
Heute ging es ihr schon viel besser, sie bekommt nun noch weiter Antibiotikum und da die große Wunde noch immer feucht schimmert, spüle ich sie mit in Wasser verdünnter Calendula-Urtinktur, die
wirkt fast immer. Ich hoffe auch hier.
Frauchen von Hundi war eben hier um den Schaden zu
begutachten. Ihrem Wuff ist nichts passiert. Ich denke, dass Cindy zwar ein Heidengetöse macht, aber eine Beißhemmung hat. Das gefällt mir sehr. Ich fühle mich so schon schlecht genug. Wenn Hundi
auch noch verletzt worden wäre, nicht auszudenken. Ich fand es super nett, dass sie uns besucht hat. Ich habe mich auch entschuldigt. Denn, ganz klar, wäre Cindy angeleint gewesen, wäre nichts
passiert. So wird es wieder darauf hinauslaufen, dass ich sie nur ableine, wenn ich das Gelände weiter als 20m einsehen kann um sie bei möglichen gefährlichen Begegnungen früh genug rufen zu
können.
Solche Vorfälle brauchen weder Mensch noch Hund.
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