Cindy als Rakete

Wenn man Cindy eine Freude machen möchte, geht man die Abendrunde dort, wo das ein oder andere Kaninchen zu sehen ist.Damals, vor unserem Umzug, war es der Volksgarten. Heute muss ein Gewerbegebiet herhalten. Leider ist der Volksgarten zu weit weg.


Ihm trauere ich immer noch nach. Ich kann mit ihr noch hin, aber eine Strecke sind 5 km. Und da bei uns beiden auch immer der Weg das Ziel ist *schnupper hier, schau da*, ist ein solcher Ausflug dann mit etwa 2 Stunden plus zu veranschlagen. Also mehr in Richtung Tagesausflug und nicht als abendliche Hunderunde. Aber das Gewerbegebiet ist nicht fern und besticht am Abend durch absolute Ruhe. Rasenflächen und Kaninchen. Geil!
Heute waren wir auch dort wieder unterwegs. Da es über Tag sehr heiß war, ist sie nur kurz am Mittag mit Pascal einmal ums Eck, sodass noch Power für einen anständigen Spaziergang übrig war. Erwähnte ich, dass ein Jack-Russel-Terrier kein Hund für Sofas ist? Er ist ein Rattenfänger, der sehr kernig und robust ist und der eines ganz sicher braucht: Auslastung und Bewegung! Wenn ich die ganzen Knubbel-Jackies sehe finde ich es sehr traurig, dass man hier nur wegen der Größe davon ausgeht, dass ein solcher Hund ein Schoßhund ist. Ich bin ja der Meinung, kein Hund ist ein Schoßhund, aber es gibt etliche Rassen, die diesem Wunsch eher entgegen kommen als es ein Jack-Russel es tut. Mag er noch so süß aussehen. Dafür kann er nix. Darum sind die meisten auch so nervige Kläffer. Sie sind einfach nicht ausgelastet.

Ich durfte (musste?) einmal, nein, zweimal erleben, dass der Rattenfang in ihren Genen steckt. Wir gingen vor einiger Zeit, als gehen noch ging *hihi*, spazieren. Dort war es nicht grade sauber, Container, etwas Müll auf der Straße. Plötzlich zuckt mein Hund an der Leine(!) hin und her und als er fertig war, lag eine tote Ratte vor ihm. Mit einem gezielten Biss in den Nacken niedergestreckt. *ÜRGS* Das habe ich zweimal erlebt. (Wo ich mich rumtreibe… Tja…) Da macht sie kurzen Prozess. Bei Kaninchen ja Gott sei Dank nicht. Mit denen spielt sie nur nachlaufen und verbellen.

Und den Spaß lasse ich ihr immer mal. Aber: Wenn sie so hochdreht, muss ich höllisch aufpassen, dass ich sie unter Kontrolle halte, denn dann ist sie kaum noch zu bremsen. Aktuell kommt erschwerend hinzu, dass sie immer weniger hört, ich sie also nicht mehr einfach zurück rufen kann. Noch hilft Klatschen, das scheint noch irgendwie in ihr Gehör vorzudringen. Aber wenn man mit einer Hand den Rolli bedient ist Klatschen auch gerne  mal eine logistische Herausforderung. Sehr spannend auf der Straße beim Überqueren… Klatschen oder Fahren ist da die Frage.

Ich schweife ab. Heute sind wir also ins besagte Gebiet eingerollt und los ging’s. Olé, olé! Uhuhuuu. Darf ich das überhaupt erzählen? Dass sie unter Zäune krabbelt um auf der anderen Seite die großen Rasenflächen entlang zu hetzen? Bestimmt nicht. Macht sie aber. Einmal hat sie sich beim zurück-krabbeln mit ihrem Geschirr im Zaun verfangen. Sie war weiter, doch das Geschirr hing noch im Zaun. Ähem… auch nicht sooo fest gewesen, oder? Och, Cindy…
Ich wollte grade Thompson anrufen, er möge doch mal eben *räusper* helfen kommen, da habe ich gedacht, ich könnte es ja erstmal selber probieren. Ob er nun mich und das Geschirr rettet…  kullerte also hin und habe es tatsächlich geschafft. Geschirr war befreit.
Heute gab es keine nennenswerten Vorkommnisse. Nur ein Hund, der nach mehreren gestreckten Galopps völlig fertig war. Alle Kaninchen waren gefunden, gestellt, verbellt und verjagt. Zunge am Boden, aber glücklich. Ich auch. Zunge nicht. Glücklich ja. ;-)


Bild: Hund am Strand
Cindy in Action




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