... hatte der liebe Gott bei Cindy erstmal Schmerzen gesetzt. Sie wurde beim Tierarzt durchgecheckt und neben einer Menge fauler Zähne und Zahnstein wurde auch ein Knoten an ihrer Milchleiste gefunden.
Mein Tierarzt schätzte sie da schon auf etwa 10 Jahre, das Tierheim meinte 7. So ist sie seit 2,5 Jahren bei mir "irgendwas um 10" wenn ich nach ihrem Alter gefragt werde. Für mich ein Zeichen, dass sie kein schönes Leben hatte, denn jeder Besitzer weiß doch wann sein Tier geboren ist, wenigstens etwa. Also, mindestens das Jahr, oder?
In ihrem Impfpass, der lange keinen Eintrag mehr hatte, aber immerhin hatte sie einen... war ich der dritte Besitzer. Das Tierheim erzählte mir, dass sie von einem "Herrn" mit Maulkorb als bissiger Hund abgegeben wurde. Also, nicht der Herr trug den Maulkorb, was sicher auch eine Idee gewesen wäre...
Wenn wir auch heute noch mit einem Besen fegen oder Staub saugen geht sie darauf los. Vielleicht hat sie diese Geräte auch anders als zum Reinigen von Böden kennengelernt?
Sie wird es uns nicht erzählen.
Sicher war also, dass sie sowohl zum Zähne ziehen und Zahnstein entfernen zum Arzt musste, als auch für die OP, die die Milchleiste entfernen sollte. Hier riet mir
der Arzt, dass sie erstmal etwas ankommt und Vertrauen aufbaut, bevor es schon wieder in ihrem Leben knallt. So sind wir auch verblieben. Die Zähne wurden recht bald in Angriff genommen, was auch
unseren Nasen entgegen kam, denn sie hatte Mundgeruch zum niederknien. *Würg*
Unser Alltag zog langsam ein. Morgens stand ich um 6 Uhr auf um mit ihr eine dreiviertel Stunde spazieren zu gehen. Nicht weit von uns war der Volksgarten, ein Park,
der einen Weiher hatte und auch Waldflächen um sich herum. Ein Hundeparadies.
Hier gingen wir jeden Morgen hin. Spazieren gehen hieß anfangs, sie zog wie ein Berserker und ich hing hinten dran. Sie hatte das unbändige Verlangen zu
rennen.
So setzte ich mich auch an manchen Morgenden aufs Rad und sie rannte den ganzen Weg neben mir her. Sie zog mich immer noch. Ich hätte nicht treten müssen. Voller
Energie. 10 Jahre alt?
Weil ich das nicht so gesund fand, dass sie so gar nicht schnüffelte, habe ich sie ein wenig zu ihrem Glück gezwungen und wir sind dann halt auch langsamer unterwegs
gewesen, nach einiger Zeit zog sie dann weniger und interessierte sich auch mal für ihre Umgebung. Und dann ging's wieder schneller voran, zum abreagieren. Wenn ich nun über den „Hundeflüsterer“
*haha* Cesar Milan lese, und seine Methoden, Hunde zu "erziehen", stellen sich mir die Nackenhaare hoch. Demnach hätte Cindy ein Stachelhalsband oder einen Würger gegen das Ziehen bekommen,
vielleicht auch ein schönes Sprühhalsband, und dann bei jedem Ziehen fein an der Leine rucken…
Ich weiß nicht genau, wann es aufgehört hat, aber wenn Cindy neben mir an der Leine läuft, was jetzt nicht oft ist, da sie die meiste Zeit ohne neben mir unterwegs
ist, hängt diese Leine durch und ich habe einen entspannten Hund am anderen Ende der Leine. Es sei denn, ein Kaninchen biegt um die Ecke. ;-)
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